Kanadagans

  • Foto 1: Kanadagans
    Foto: Hans-Wilhelm Grömping

Ursprünglich waren Kanadagänse nur in Kanada und den nördlichen Staaten der USA verbreitet. 1678 kamen die ersten Kanadagänse nach Europa und wurden in einem englischen Park ausgesetzt. Der Bestand wuchs zunehmend und heute kann man davon ausgehen, dass mehrere tausend Brutpaare in England heimisch sind. Auch in Schweden wurden die Vögel eingebürgert und vermehrten sich stark. Die englischen Gänse führen keinen Zug durch, die schwedischen dagegen überwintern in Südschweden und seit einigen Jahren auch in Norddeutschland und in Holland. Mittlerweile brüten Kanadagänse auch bei uns erfolgreich, z.B. in den Rieselfeldern der Stadt Münster. Man kann die Vögel mit keiner anderen Gänseart verwechseln.

Sie sind größer als Saat- und Graugänse, sind graubraun gefärbt und haben einen schwarzen Kopf und Hals, der scharf von der weißlichen oder bräunlichen Brust abgesetzt ist. Auffallend ist auch der leuchtend weiße Fleck von der Kehle zu den Wangen. Schnabel und Füße sind schwarz. Kanadagänse ernähren sich von Gras, Klee, junger Saat und verschiedenen Wasserpflanzen. Sie nehmen im Sommer auch tierische Nahrung zu sich wie Insekten, Würmer und kleine Krebstiere. Sie bevorzugen Süßwasser und dringen deshalb wie die Graugänse weit ins Binnenland ein. Einmal im Jahr brüten sie in der Sumpfvegetation, gern auch auf kleinen Inseln in Seen oder Teichen. Oft brüten mehrere Paare dicht beieinander.

Die Vögel können sehr alt werden. In Gefangenschaft wurde ein Paar 42 Jahre alt. In der Freiheit ist 22 Jahre das bisher nachgewiesene Höchstalter. Da die Vögel in Nordamerika ein beliebtes Jagdwild sind werden sie aber nur selten so alt.