Kolbenente

  • Foto 1: Kolbenente
    Foto: Hans-Wilhelm Grömping

Die Männchen der Kolbenente sind im Prachtkleid durch ihren dicken, fuchsroten Kopf und den kaminroten Schnabel sehr auffällig und können nicht verwechselt werden. Der Nacken, der Hals, die Brust und die Unterseite sind schwarz und setzen sich dadurch deutlich von der hell graubraunen Oberseite ab. Das Weibchen ist wie alle Entenweibchen schwerer zu erkennen. Es ist hell gaubraun mit dunkelbraunem Oberkopf und Nacken und hellen Wangen. Dieses unauffällige Tarnkleid schützt es vor Räubern. Die auffälligen Männchen verlassen ihre Weibchen schon zu Beginn des Brutgeschäfts und tauschen dann ihr Federkleid gegen ein weniger auffälliges ein. Mit 56 cm Länge sind Kolbenenten recht groß. Sie tauchen gern und oft und können in tiefen Gewässern bis zu dreißig Sekunden unter Wasser bleiben. Direkt vom Wasser auffliegen können sie nicht, sie brauchen einen kurzen Anlauf. Auch an Land halten sie sich gern auf und putzen sich dort ausgiebig. Kolbenenten sind längst nicht überall in Europa verbreitet. Sie leben an verschilften Seen mit freier Wasserfläche.

Eine reiche Unterwasserflora muss vorhanden sein, denn sie fressen überwiegend pflanzliche Nahrung. Diese nehmen sie im Flachgewässer gründelnd auf. Im tieferen Wasser erreichen sie die Pflanzen durch Tauchen. Nicht an allen Gewässern, die ihnen zusagen, gibt es Kolbenenten. Sie brüten nur an einigen wenigen Stellen in Mittel- und Südeuropa, z.B. am Bodensee und in Holland. In Deutschland gibt es höchstens ein paar hundert Brutpaare, außer am Bodensee vor allem auf der Insel Fehmarn. Sie können allerdings recht schnell Gewässer, die ihnen zusagen, besiedeln und sich dann wieder ausbreiten. Wenn die Erpel mausern, ziehen sie oft sehr weite Strecken, um zu ihren traditionellen Mauserplätzen zu gelangen. Wochenlang sind sie dann flugunfähig.

Mehrere hundert oder sogar tausend Kolbenenten können dann auf dem Bodensee, dem niederländischen Ijsselmeer oder dem niederländischen Veluwemeer beobachtet werden.