Weißwangengans (Nonnengans)

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    Foto: Hans-Wilhelm Grömping

Weißwangengänse sind mittelgroße Gänse mit auffällig kurzem Schnabel. Das schwarz-weiße Gefieder ist kontrastreich. Das Gesicht wirkt rein- bis rahmweiß. Der Scheitel, der Nacken, der Hals und die Vorderbrust sind glänzend schwarz, die Unterseite hellgrau. Im Flug sind diese Gänse, auch Nonnengänse genannt, auffallend spitzflügelig. Sie brüten in Grönland und Spitzbergen und sind immer dort zu finden, wo sie vor Füchsen sicher sind. Sichere Orte finden sie auf Klippen und kleinen Inseln.

Außerhalb der Brutzeit halten sich Weißwangengänse nur an den Küsten und in küstennahen Bereichen auf. So überwintern sie vor allem in den Meeresbuchten von Schottland und Irland, aber auch an den Nordseeküsten von Dänemark bis in die Niederlande. Die Zahl der Wintergäste hat in den letzten Jahrzehnten ständig zugenommen. Grund dafür ist die Gewinnung neuen Landes an der Nordsee, das für Weißwangengänse sehr geeignet ist. Außerdem sind die Vögel heute in den Niederlanden völlig geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Bis zu 30.000 Überwinterer hat man in Holland schon gezählt. Die ersten Wintergäste erscheinen etwa Mitte Oktober, die meisten Weißwangengänse treffen aber erst später ein. Schon Ende Februar zieht ein Großteil der Vögel wieder fort, die letzten folgen dann Anfang April. Am Brutplatz treffen die Gänse zwischen dem 15. und 25. Mai ein. Bei der Ankunft sind sie bereits verpaart und suchen sofort ihre Nester auf.

Die Brutplätze kann man schon Weitem erkennen und leicht von Nestern anderer Gänse unterscheiden. Um das Nest herum findet sich immer ein Wall aus Kot. Im darauffolgenden Jahr, wenn es erneut genutzt wird, verrät ihn ein grüner Pflanzenring, denn durch die Düngung mit Gänsekot sind die Pflanzen besonders gut gewachsen.