Hecken im Münsterland

Neu angelegte Wallhecke mit noch jungen Sträuchern

Hecken sind wichtige Elemente unserer Landschaft. Sie können zu ebener Erde (Feldhecken) oder auf bis zu 1,5 m hohen Erdwällen stehen (Wallhecken).

Das Wort Hecken leitet sich ab von hegen im Sinne von einfrieden. Ein großer Teil der Hecken im Münsterland wurde in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts angelegt, als die der Allgemeinheit zur Verfügung gestellten Gemeinschaftsweiden in Marken aufgeteilt und verschiedenen Besitzern übereignet wurden. Die Hecken und Wallhecken wurden so zu prägenden Bestandteilen der Münsterländer Parklandschaft.

Funktion der Hecken

Während früher Hecken zur Einfriedung der landwirtschaftlichen Parzellen sowie als Brennholzlieferanten dienten, sind es heute ökologische und landschaftsgestalterische Gründe, die für die Erhaltung und Neuanlage von Hecken sprechen.

Hecken sind wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Sie dienen vielen Tierarten als Zufluchtsort, Sitzwarte, Nistplatz oder Kinderstube, Nahrungsquelle und Jagdrevier, sowie Sommer- oder Winterquartier.
Als linienförmiges Landschaftselement tragen sie zur Biotopvernetzung bei und erhöhen die Strukturvielfalt sowie den Erlebniswert der Landschaft.

Hecken dienen weiterhin als Schutz vor Bodenerosion und schwächen den Wind ab.

Gehölze der Hecken

Hecken bestehen aus einer Vielzahl von Gehölzen, die auch in naturnahen Wäldern und deren Rändern anzutreffen sind. Die typischen Gehölze der Hecken des Münsterlandes sind

bei den Baumarten:
  • Eberesche
  • Esche Feldahorn
  • Feldulme
  • Hainbuche
  • Traubeneiche
  • Traubenkirsche
  • Wildapfel
  • Wildkirsche
bei den Straucharten:
  • Brombeere
  • Faulbaum
  • Haselnuss
  • Rote Heckenkirsche
  • Holunder
  • Kreuzdorn
  • Pfaffenhütchen
  • Roter
  • Hartriegel
  • Schlehe
  • Gewöhnlicher Schneeball
  • Waldrebe
  • Weißdorn
  • Hundsrose
Tiere der Hecken

In älteren, strukturreichen Hecken können bis zu 1.000 Tierarten vorkommen. Dabei handelt es sich zumeist um Wirbellose Lebewesen, wie

aber auch um Warmblüter, vorzugsweise Vögel.
Auf einem Kilometer Heckenlänge können bis zu 30 Vogelpaare brüten.

1. Typischen Vogelarten:
  • Heckenbraunelle
  • Singdrossel
  • Amsel
  • Grünfink
  • Kohl- und Blaumeise
2. Vielerorts bedrohte Vogelarten
  • Nachtigall
  • Dorngrasmücke
  • Neuntöter
  • Steinkauz
Aufbau einer Hecke

Um den vielfältigen ökologischen Anforderungen gerecht zu werden und eine hohe strukturelle Vielfalt zu erreichen, sollten Hecken so aufgebaut sein, dass ein Saum aus Gräsern und Kräutern, ein Mantel aus Sträuchern und ein Kern aus Bäumen vorhanden ist.

Um die Funktion von Hecken als Vernetzungselemente in der Landschaft zu erhalten bzw. wiederherzustellen, ist es eine wichtige Aufgabe der Landschaftspflege, Hecken neu zu pflanzen und bestehende Feld- und Wallhecken kontinuierlich zu pflegen.

Neuanlage von Hecken

Bei der Neuanpflanzung von Hecken sind folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen:

Pflege von Hecken

Bei der Pflege von Hecken sind folgende Grundsätze zu beachten:

Gesetzlicher Schutz

Es gelten folgende Bestimmungen und Gesetze:

Ihr Kommentar

1 Kommentar

  1. sjoerd aertssen #1 — Fr, 23. Juni 2023 um 10:01 Uhr

    Pflege. Ihre text: Hecken sind in Abständen von ca. 8 – 15 Jahren “auf den Stock zu setzen“, damit ein Durchwachsen der Gehölze verhindert wird. Das ist nicht immer so. wirklich ecologische atractieve Hecke sind alt. Da gibt es viele platzen und altes holtz fur tiere und pilzen. Ich habe hecke gefunden die uber 100 jahr alt sind im regio Beckum. Sehr schon. Und es sagt was uber unsere immatereilles kulturerbe. Hoffentlich ändern Sie den Text, damit unser kulturelles Erbe nicht weiter von neuen übereifrigen Heckenliebhabern zerstört wird.