Borkener Zeitung vom 23. Februar 2018

Veröffentlicht am 27. Februar 2018 in der Kategorie Presse

Zu früh für den Frühling

BZ-Leser sichten Weißstörche / „Überwinterer“ statt Zugvögel

Von Peter Berger

. Störche in Sicht – das teilten BZ-Leser in dieser Woche wiederholt der Redaktion mit. Gleich ein Dutzend Exemplare des auffälligen Vogels wurden am Dienstag erst an der Vardingholter Straße, dann an der Landwehr beobachtet. Sind sie Vorboten des Frühlings? Die Antwort des Borkener Vogel-Kenners Hans-Wilhelm Grömping lautet: „Nein“.

Störche seien zwar nach wie vor Zugvögel. Im Winter gehe es teils tausende Kilometer gen Süden. Störche fliegen westlich über die Straße von Gibraltar oder östlich über den Bosporus Richtung Afrika, um die Wasserfläche des Mittelmeers nicht an einem Stück bewältigen zu müssen. „Das hat man vielleicht noch aus dem Bio-Unterricht behalten“, so Grömping schmunzelnd. Von Zeit zu Zeit gebe es unter den Störchen aber auch viele „Überwinterer“ in heimischen Breiten. Wer am Niederrhein unterwegs ist, sehe sie dort nicht selten in den Wiesen stehen. Was früher als Zwischenlandung auserkoren wurde, sei heute durchaus ein längeres Winterquartier.

Das nächste Brutpaar ist in der Dingdener Heide zu finden. Ob sich auch in und um Borken Störche ansiedeln könnten, sei schwer zu sagen, so Jochen Teroerde, erster Vorsitzender vom Natur- und Vogelschutzverein. Der Pröbstingsee plus die Auen drumherum oder der Becking zwischen Borken und Gemen seien wahrscheinlich zu klein oder „zu wuselig“, so Teroerde.

Der für die nächsten Tage angekündigte Dauerfrost könnte für Störche und weitere Arten noch zum Problem werden. Auf hartgefrorenen Böden lässt sich schwer Beute machen.

Wenn der (Klapper-)Storch als Frühlingsbote nicht taugt, dann vielleicht als Vorbote für Kindersegen? Wer an diese fabelhaften Fähigkeiten von „Meister Adebar“ glaubt, sollte sich Ende dieses Jahres mal die Borkener Geburtenstatistik näher anschauen.

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