Auf den Spuren der Fledermäuse
Natur- und Vogelschutzverein lud zur Beobachtung ein
Passend zur einsetzenden Dämmerung lud der Natur- und Vogelschutzverein Kreis Borken am Freitagabend zur Fledermausnacht an der Burg Gemen ein. „Besonders Kinder finden es spannend, mit der Taschenlampe spazieren zu gehen, wenn es langsam dunkel wird“, freute sich Hans-Günter Böing, Leiter der Werkgruppe, auch über die jungen Teilnehmer.
Als Fledermausexperte war Dr. Carsten Trappmann aus Münster eingeladen worden. Zur Veranschaulichung seines Vortrages brachte er drei verschieden große Fledermausmodelle mit. „Fledermäuse sind heimlich lebende Säugetiere, die sich in der Dämmerung auf die Suche nach Nahrung begeben. Sie sind die einzigen Tiere, die nachts Insekten fangen. Sie fressen ungefähr drei Gramm. Ihre angefressenen Reserven aus den Sommermonaten reichen für den ganzen Winter, da dann ihre Körperfunktionen sehr zurückgefahren werden. In den Wintermonaten wie auch tagsüber halten sie sich gerne in Kellergewölben auf“, erklärte er.
Dank des Ultraschallecholotes mit Hilfe ihrer Schreie können die Tiere ihren Weg mit den Ohren finden. Diese Schreie hören wir Menschen kaum. Daher benutzte Trappmann einen Fledermausdetektor, der mit einem Lautsprecher, verbunden war, um diese Schreie hörbar zu machen.
An der Gräfte der Burg entdeckte die Gruppe die Zwergfledermaus und die Rauhautfledermaus. Einige Kinder versuchten mit ihren Taschenlampen die fliegenden Tiere zu sehen. Je weiter sich die Gruppe von der Burg entfernte, umso dunkler wurde es. So konnte auch die Wasserfledermaus entdeckt werden. Sie hält sich überwiegend dicht an der Wasseroberfläche auf.
Zwischen den Stationen vermittelte Trappmann weitere wissenswerte Einzelheiten über die nachtaktiven Tiere.
Zudem beantwortete der Experte gerne Fragen wie: „Wissen die Fledermäuse noch, wo sie den letzten Winter verbracht haben?“ „Ja, das merken sie sich“, antwortete Trappmann.