Aktuelles

Borkener Zeitung vom 6. März 2021

Veröffentlicht am 10. März 2021 in der Kategorie Presse

So viel mehr als ein Star-Fotograf

Porträt Vogelkundler Hans-Wilhelm Grömping

Im Gras liegen. Oder im Auto sitzen. Oder am Fenster. Kamera und Teleobjektiv ausrichten. Den Finger am Auslöser halten. Warten. Hoffen, dass sie sich zeigen. Eisvogel, Buntspecht oder Grauschnäpper. Birkenzeisig, Ohrenlerche oder Gelbspötter. Amsel, Drossel, Fink und Star. Und überhaupt: die ganze Vogelschar. Bei Hans-Wilhelm Grömping (66) lässt sich dieser Reim wörtlich nehmen. Wenn jemand Geduld beweist, Vögel zu beobachten und zu fotografieren, dann ist es Grömping. Er könne da schon mal die Zeit vergessen, sagt er. Manchmal auch das Essen und Trinken.

Der pensionierte Pädagoge ist seit Jahrzehnten passionierter Vogelkundler und Naturfotograf. „Allein von Rotkehlchen habe ich wohl 5000 Bilder gemacht“, sagt Grömping, und es klingt ein bisschen so, als wundere er sich über sich selbst. Die Leidenschaft für die Natur habe er von Kindheit an. Vielleicht habe das an seinem Lehrer gelegen. „Als ich als Junge ein Fernglas geschenkt bekam, ging es richtig los“, erinnert er sich. In seinem Interesse für die Natur sei er aber nicht „gnadenlos einseitig“. Auch „Pflanzen, Käfer, Schmetterlinge“ würde er in den Fokus nehmen. Wobei er Pflanzen als Fotomotiv auf Dauer nicht mehr so spannend fand: „Die bleiben bedauerlicherweise stehen“, sagt Grömping und lächelt leise.

Mit seiner Fotosammlung, die sich inzwischen in Terabytes bemisst, will Grömping einen Beitrag zur Dokumentation der Artenvielfalt leisten – und damit zugleich zeigen, dass sie bedroht ist. „Mehr als 500 Vogelarten gibt es in Europa. Zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas gehört Deutschland mit mehr als 300 nachgewiesenen Brutvogelarten: 243 Arten brüten regelmäßig, 25 unregelmäßig“, rechnet Grömping vor. Auf seiner Homepage naturschule.com hat Grömping inzwischen 378 selbst fotografierte Arten auf seiner „Haben-Seite“. Hinzu kommen viele weitere Spezies von seinen Reisen inner- und außerhalb Europas. Es sei „pures Glück“, wenn es ihm gelinge, eine für ihn neue Vogelart zu fotografieren. Manche fehlt noch, wie der Feldschwirl. Den bräunlichen, etwa spatzengroßen Vogel, der ein heuschreckenartiges „Sirrrr“ vernehmen lässt, habe er bedauerlicherweise noch nie vor die Linse bekommen.

Grömpings Haus am Sonnenbrink wirkt mitsamt dem großen naturbelassenen Grundstück wie eine Oase inmitten einer ausgeräumten Landschaft. Hecken, Sträucher, knorrige Baumstämme bieten Vögeln Nahrung und Unterschlupf. Grömping kommt auf 35 bis 40 Arten, die er praktisch vor seiner Nase schon hat beobachten können. Inklusive der Schleiereule auf dem Dachboden und einem Kauz, der in einem uralten Birnbaum auf der Weide nebenan eine Niströhre in Beschlag nimmt. Im Winter legt Grömping gern Futter aus – in erster Linie den Vögeln zuliebe, aber auch wegen der dann besseren Beobachtungsmöglichkeiten.

Was macht nun ein gutes Vogelfoto aus? „Das liegt vor allem im Auge des Betrachters“, antwortet Grömping diplomatisch. Besonders im Sommer sei der frühe Morgen die beste Zeit zum Fotografieren, „nicht nur, weil Vögel dann am aktivsten sind, sondern weil dann das Licht weich ist und man harmonische Farben erhält“, erklärt der Fachmann. Der Fokus der Kamera sollte immer auf dem Auge des Vogels liegen. Das Auge sollte „blinken“. Heißt: Statt eines schwarzen Kreises wirkt ein kleiner weißer Reflektionspunkt lebendig. Wichtig ist auch die Perspektive. Der Vogel sollte auf gleicher Höhe und nicht von oben oder unten fotografiert werden. „Tolle Fotos entstehen vor allem dann, wenn man eine interessante, spannende Szene einfangen kann wie zum Beispiel einen Rivalenkampf von Rebhuhn-Hähnen, die Balz von Kranichen, eine Verfolgungsjagd oder die Ergreifung der Beute durch einen Falken“, nennt Grömping Beispiele aus seinem Erfahrungsschatz. „Auch wenn Altvögel flügge Jungvögel füttern, wird’s immer spannend.“

Ganz wichtig für Grömping: Ein Foto muss unter natürlichen Bedingungen zustandekommen. Sitze ein Rotkehlchen in einer Menge von Sonnenblumenkernen, mit denen es gefüttert wird, spreche ihn dieses Foto nicht an. Ein Tabu ist es für Grömping zudem, an Nestern oder deren Umgebung zu fotografieren. Das könne dazu führen, dass die Eltern die Brut aufgeben beziehungsweise tierische Räuber die Eier entdeckten. „Kein Foto rechtfertigt eine solche Störung“, mahnt Grömping.

Um die Vögel vor die Kamera zu bekommen, sollte sich der Fotograf, wenn er sich schon nicht unsichtbar machen kann, möglichst unauffällig verhalten. „Gute Fotos kann man auch aus dem Auto heraus machen“, weiß Grömping aus Erfahrung. Sich nähernde Autos führten bei Vögeln nicht generell zu Fluchtreaktionen, man könne sich vorsichtig annähern, bevor man anhält. Auf stark befahrenen Straßen und im dichten Verkehr verbiete sich eine solche Methode natürlich. „Aber den ein oder anderen Mäusebussard oder Silberreiher kann man so schon vom Feldweg aus erwischen“, sagt Grömping. Eine andere Methode: Tarnung. Zum Beispiel mittels eines Tarnzeltes. Das könne aber den unerwünschten Effekt haben, dass der Fotograf den Vogel seiner Begierde gar nicht vor die Kameralinse bekomme, weil dieser ausgerechnet das Tarnzelt zu seiner Sitzwarte erkoren habe. „Manche Fotografen tarnen sich auch selbst mit Tarnanzügen und schwärzen ihr Gesicht, müssen dann aber mit SEK-Einsätzen oder zumindest verschreckten Passanten rechnen, wenn die Tarnung nicht perfekt war“, berichtet Grömping von den Kuriositäten seiner Zunft.

Ein Riesenvorteil seien natürlich Kenntnisse über das Verhalten der Arten. Grömping macht das an einem Beispiel fest: „Ich muss erstens wissen, wann Blaukehlchen aus ihrem Winterquartier zurückkehren, zweitens, welcher Lebensraum für das Blaukehlchen geeignet ist, denn nur dort finde ich Blaukehlchen, drittens den Gesang des Blaukehlchens kennen, um es in seinem Lebensraum zu finden und viertens in dem knappen Zeitfenster vor Ort sein, in dem Blaukehlchen singen.“

Neben vielen großformatigen Vogelfotos an den Wänden seines Beobachtungspostens fallen dort auch Aufnahmen einer Spezies in königsblauem Farbenkleid auf: Fußballspieler des einst glorreichen FC Schalke 04. Bordon, Rafinha und viele mehr – als „Kiebitz“ auf dem Trainingsgelände hat Grömping die Stars vor Jahren schon vor die Linse bekommen. „Hast du die Fotos dabei?“ habe ihm Rafinha bei einem erneuten Besuch zugerufen.

Auf beziehungsweise über Schalke könne man durchaus interessante Vögel beobachten, das habe ihm ein anderer Ornithologe mal erzählt. Bei einem offenbar (flügel-)lahmen Spiel schweifte der Blick in den Himmel über der Arena. Dort habe der Mann interessante „Überflieger“ entdeckt: Odinshühnchen – arktische Schnepfenvögel. So schnell, wie sie beim S04 auftauchten, waren sie schon wieder weg.

Borkener Zeitung vom 3. März 2021

Veröffentlicht am 06. März 2021 in der Kategorie Presse

Kröten und Molche wandern

Mit dem beginnenden Frühling startet auch die jährliche Wanderung von Kröten, Fröschen und Molchen. Naturschützer mahnen aktuell deshalb in Bereichen, wo sich Teiche in der Nähe befinden, zu besonderer Vorsicht. Der Natur- und Vogelschutzverein hat erneut einen Krötenschutzzaun an der Straße am Galgenberg aufgebaut. Dort sammeln freiwillige Helfer die Kröten und Molche ein, die zu ihrem Laichgewässer in der Nähe wandern, und bringen sie sicher ans Ziel. „Am besten wäre es im Moment eigentlich, wenn die Straße gesperrt würde“, sagt der Vereinsvorsitzende Jochen Teroerde. Das Bild zeigt einen kleinen Teichmolch, der in einem der am Zaun vergrabenen Eimer aufgelesen wurde.

Borkener Zeitung vom 9. Februar 2021

Veröffentlicht am 22. Februar 2021 in der Kategorie Presse

Erste Hilfe für Gartenvögel

Experte rät zu ausgiebiger Fütterung

„Die Vögel leiden große Not.“ Hans-Wilhelm Grömping (66) kann die aktuelle Situation aus jahrzehntelanger Erfahrung einschätzen. Die Schneedecke ist zwar gerade mal zwei Tage alt, doch für Amseln, Drosseln, Finken und viele andere Arten ist die Grasnarbe zur Nahrungssuche bis auf weiteres unerreichbar. Je kleiner der Vogel, desto geringer die Reserven: „Deshalb sollte man besser jetzt als gleich mit dem Füttern beginnen“, rät der Vogelkundler.

Mehrmals täglich bestückt Grömping in seinem eingeschneiten Domizil am Sonnenbrink die verschiedenen Futterstellen. Auch aus Eigeninteresse, lockt er so doch zahlreiche Arten vor seine Kameralinse. Neben den Stammgästen kann er auch eher seltenen Besuch beobachten, so zum Beispiel den Kernbeißer.

Gutes Futter für Singvögel sind, so Grömping, Erdnusskerne, Walnüsse, Sonnenblumenkerne (man kann auch welche ohne Schalen bekommen, die den Vorteil haben, dass auf der Terrasse kein Dreck anfällt), verschiedene Saaten und Fertigmischungen, Hafer, Getreidekörner, Haferflocken und Fett. Nüsse fressen fast alle Vögel sehr gern, da sie fett- und nährstoffreich sind. Saaten und Getreidekörner mögen Finken, Sperlinge, Tauben, Fasane, Meisen und weitere Arten.

Exzellentes Vogelfutter sind auch Vogel- und Holunderbeeren. Diese ließen sich im Herbst sammeln und einfrieren, falls Platz in der Gefriertruhe ist. Empfehlenswert sind außerdem Äpfel, ungespritzte Weintrauben und andere Sorten. Auch wenn die Obststückchen in der Luft gefrieren, kämen die Tiere gut damit klar.

Um „Fettfutter“ zuzubereiten, holt sich Grömping für wenig Geld ungesalzenen Rindertalg vom Metzger. Daheim schmilzt er ihn und gießt ihn in Kokosnusshälften. Darin vermischt er Walnüsse – „die habe ich immer reichlich, weil wir einen gut tragenden Baum im Garten haben“, so Grömping. Geeignet sind zudem Erdnüsse und Sonnenblumenkerne ohne Schalen, teils auch getrocknete Mehlwürmer und Rosinen. An das Fettfutter, das man auch einfach unter Rinde und Borke drücken kann, gehen sämtliche Meisen, Spechte, Baumläufer, Rotkehlchen und auch Heckenbraunellen. Bei fertigem Fettfutter wie Meisenknödeln sei es wichtig, Netze zu vermeiden, da sich Vögel darin verheddern können und Müll anfällt. Das Körnerfutter sollte man den Vögeln geschützt anbieten – zum Beispiel in Futtersilos. Zur Not auch in Futterhäusern, die man dann von Zeit zu Zeit reinigen sollte. Man kann auch einen einfachen Unterstand anbieten, unter den man das Futter auslegt. Der Vorteil sei dann, dass in der Nacht Mäuse an die Saaten gehen und sich somit Eulen Beutemöglichkeiten bieten.

Ein absoluter, wenngleich nicht ganz billiger Leckerbissen für seine Gartenvögel seien Mehlwürmer, die man im Zoohandel oder Internet kaufen kann. Rotkehlchen, Amseln, Heckenbraunellen, aber auch Feld- und Hausperlinge und selbst Buchfinken würden sie sehr gern fressen. „Die Rotkehlchen kommen sogar in mein Zimmer, wenn ich die Fenster öffne und sie die Mehlwürmer sehen können, oder fressen diese sogar aus der Hand“, so Grömping.

Link zum Artikel auf www.borkenerzeitung.de

HelferInnen im Amphibienschutz gesucht

Veröffentlicht am 03. Januar 2021 in der Kategorie Aktuelles

Auch in Corona Zeiten muss so manches geplant werden. So plant der Natur- und Vogelschutzverein bereits jetzt fĂĽr den Amphibienschutz im Februar:

Zäune müssen aufgebaut und anschließend über einen gewissen Zeitraum kontrolliert werden, um das Überleben von Erdkröte und Co zu sichern. Das ist aber keine Daueraufgabe, sondern wird gemeinsam organisiert. Wer sich bei dieser interessanten, wie auch notwendigen Aktion beteiligen möchte, melde sich bitte nach den Feiertagen unter 02861/2859 oder über unser Kontaktformular.

Borkener Zeitung vom 20. August 2020

Veröffentlicht am 23. August 2020 in der Kategorie Presse

Exkursion und Vortrag fallen aus

Der Natur- und Vogelschutzverein teilt mit, dass die Fledermausexkursion am 11. September wegen der Corona-Pandemie ebenso ausfällt wie der Vortrag des Technischen Beigeordneten der Stadt Borken, Jürgen Kuhlmann am 23. Oktober über die Bocholter Aa.

Stattfinden soll die Veranstaltung „Achtsamkeit und Wahrnehmung in der Natur“ mit Jens Natschka am 10. Oktober von 9 bis 12 Uhr im Sternbusch in Gemen. Dazu sind noch Plätze frei (Kosten zehn Euro). Anmeldungen unter Tel. 02861/2859. Zudem plant der Verein einen Stand auf dem Feierabendmarkt in Borken am 22. Oktober. Wegen Corona ist die Abgabe von Nistkästen und Futterhäusern nur nach vorheriger Anmeldung bei Günter Böing (Tel. 02872/3695) möglich.

FĂĽhrung durch die Anholter Schweiz wird verschoben

Veröffentlicht am 03. August 2020 in der Kategorie Aktuelles

Auch die für den 14. August geplante Führung des Natur- und Vogelschutzvereins Kreis Borken durch die Anholter Schweiz fällt wegen der anhaltenden Corona-Pandemie aus. Sie soll, wenn es risikolos möglich ist, im nächsten Jahr nachgeholt werden.

Ob die Fledermausexkursion mit Dr. Trappmann am 11.September stattfindet, wird kurzfristig hier bekannt gegeben.

Borkener Zeitung vom 19. Februar 2020

Veröffentlicht am 25. Februar 2020 in der Kategorie Presse

Aus 360 Quadratmetern Holz Nistkästen gebaut

Tagung der Natur- und VogelschĂĽtzer

Der Natur- und Vogelschutzverein im Kreis Borken hat seine Jahreshauptversammlung im Hotel Demming abgehalten.

Günter Böing als Leiter der Werkgruppe gab in seinem Bericht imponierende Zahlen bekannt: In 55 Einsätzen (davon 14 Sondereinsätze) wurden 360 Quadratmeter Spezialholzplatten in Nistkästen verwandelt.

Die Versammlung und besonders der Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins bedankte sich hier bei Eberhard Rekers, Josef Borchers, Johannes Gröbel, Ludger Klein Ridder, Norbert Rolfes, Thomas Redemann, Friedhelm Triphaus, Markus Wedding und weiteren Helfern. Der Natur- und Vogelschutzverein bedanke sich außerdem bei den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs und der Stadt Borken für die offene, gut kommunizierende Zusammenarbeit, heißt es.

Verständnis für die Sorgen der Landwirtschaft – miteinander statt übereinander zu reden – und gute Beratung in einer immer geringer werdenden Fläche, das ist letztendlich das, worum es im Vortrag von Klaus Weddeling ging. Der ehemalige Leiter der Jugendgruppe des Natur- und Vogelschutzvereins Kreis Borken berichtete in seinem Vortrag „Alles im grünen Bereich-Fördermöglichkeiten für Artenvielfalt in der Landwirtschaft“ im regen Austausch mit seinen Zuhörern über seine Tätigkeit für die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis.

Nachruf zum Tode von Hans Termath

Veröffentlicht am 11. Februar 2020 in der Kategorie Aktuelles

Wir bekamen in den letzten Tagen Kenntnis davon, dass Hans Termath im neunzigsten Lebensjahr verstorben ist. Wir verneigen uns von einem liebenswerten Menschen, der unseren Verein bis weit in die 1990er Jahre mitgeprägt hat.

Sei es sein unermüdliches Wirken in der Werkgruppe, seine wertvollen (Wort)Beiträge bei den monatlichen Dienstagtreffs oder sein Vermitteln von Kenntnissen der heimatlichen Vogelwelt.

Ihm gilt unser Dank fĂĽr sein Wirken bei uns, seiner Familie unser MitgefĂĽhl!

Programm fĂĽr 2020

Veröffentlicht am 22. November 2019 in der Kategorie Aktuelles

Das Programm des Natur- und Vogelschutzvereins Kreis Borken e.V. für das Jahr 2020 kann ab sofort unter der Seite Veranstaltungen eingesehen und heruntergeladen werden.