Aktuelles

Borkener Zeitung vom 9. April 2018

Veröffentlicht am 28. April 2018 in der Kategorie Presse

Kleines Abenteuer im Sternbusch

Förster führt Naturfreunde durch den Wald

Von Christa Niermann

Revierförster Holger Eggert vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW führte am Samstagnachmittag mehr als 45 Naturliebhaber durch den Sternbusch in Gemen. Organisiert hat die Exkursion der Natur- und Vogelschutzverein. Dessen Schatzmeister Edmund Schroer freute sich sehr über die mehr als 15 Jungen und Mädchen, die viel über den Wald und dessen Bewohner erfahren möchten.

Schon nach kurzer Zeit verlässt die Gruppe den Weg und wandert in den Wald hinein. An einer Stiel-Eiche oder auch „Deutschen Eiche“ genannt, macht Eggert halt. Er lässt die Kinder raten, wie alt dieser Baum wohl ist. Nicht nur die Kinder staunen, als sie hören, dass dieser Baum seit gut 200 Jahren hier wächst. Die älteste deutsche Eiche ist etwa 1000 bis 1400 Jahre alt und steht in Erle, beschreibt Eggert die Baumart, die wertvolles Holz liefert. Der Förster informiert, dass im Sternbusch alle heimischen Bäume wachsen. „Junge und alte, dicke und dünne Bäume stehen hier nebeneinander.“ Es gebe keinen Kahlschlag mehr, bei dem alle Bäume eines Waldstücks gleichzeitig gefällt würden. Die Durchforstung eines Waldes finde alle acht bis zehn Jahre statt, informiert er. Als Förster muss er auf das Gleichgewicht als Mischwald achten. Wenn unterschiedliche Baumarten nebeneinander wachsen und unterschiedlich alte Bäume zusammenstehen, kann ein Sturm weniger Schaden anrichten.

Ein gemischter Wald ist „naturnah“. Und das ist auch gut für die Tiere des Waldes. So fänden sich in einem naturnahen Wald immer auch alte und tote Bäume. „Vor allem Insekten, Pilze und Tiere brauchen diese zum Überleben“, führt Eggert aus. Rotbuche, Erle, Lärche, deren hartes Holz durch den hohen Harzgehalt sehr witterungsbeständig ist und überwiegend für Fenster und Türen genutzt wird, wachsen hier dicht beieinander.

Die Kiefer werde kaum noch angepflanzt, erklärt er weiter. „Das Holz ist einfach zu krumm gewachsen.“ In früheren Zeiten wurde diese Holzart gerne als Grubenholz und für den Schiffsbau verwandt. Faszinierend finden es nicht nur die Kinder zu hören, dass Kiefernholz, wenn es größeren Belastungen ausgesetzt wird, laute Knackgeräusche abgibt. So seien erfahrene Bergleute durch dieses Knacken vor Gefahren gewarnt worden.

Natürlich gibt es auch jede Menge Tiere im Sternbusch. „Eigentlich alle einheimischen Tiere sind hier zu Hause.“ Die Kinder zählen dann viele Tiere auf, die sie kennen: Fuchs, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel, Hasen, Kaninchen, Rehe und noch viele andere Tiere mehr. „Hier gibt es mehr Rehe als die meisten glauben“, erklärt Förster Eggert.

Am späten Nachmittag endet der Ausflug in den Sternbusch. Da geht es durch tiefes Laub und Gehölz. Auch Wassergräben gilt es zu überwinden. Bemerkenswert ist zu beobachten, wie selbstverständlich die jüngeren Teilnehmern den älteren helfen, diese Hürden zu meistern.

„Das ist schon richtig klasse“, sagt einer der Teilnehmer. So endet eine richtig schöne und informative Naturerkundung, die sich für den einen oder anderen wie ein kleines Abenteuer anfühlt.

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Borkener Zeitung vom 10. März 2018

Veröffentlicht am 16. März 2018 in der Kategorie Presse

Toter Wanderfalke in Borken

Ein toter Wanderfalke ist in einem Garten an der Bullenkämpe gefunden worden. Wie Jochen Teroerde vom Natur- und Vogelschutzverein mitteilt, gebe es Parallelen zu dem Fall in Bocholt. Dort war kürzlich ein Wanderfalke mit Schrot beschossen worden und verendet. Passanten hatten den schwer verletzten Vogel an der Josefskirche gefunden und den Tiernotruf alarmiert. Das Tier starb auf dem Weg zum Tierarzt.

Die Vermutung liege nahe, so Teroerde, dass auch bei dem in Borken gefundenen Greifvogel eine unnatürliche Todesursache vorliegen könnte. Zur Klärung der Todesursache werde das Tier am Dienstag in Münster untersucht. Falls es sich um eine unnatürliche Todesursache handelt, werde der Natur- und Vogelschutzverein eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten und eine Belohnung aussetzen für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führe.

Wanderfalken sind wie alle anderen Greifvögel gesetzlich geschützt, ihr Abschuss ist eine Straftat.

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Borkener Zeitung vom 23. Februar 2018

Veröffentlicht am 27. Februar 2018 in der Kategorie Presse

Zu früh für den Frühling

BZ-Leser sichten Weißstörche / „Überwinterer“ statt Zugvögel

Von Peter Berger

. Störche in Sicht – das teilten BZ-Leser in dieser Woche wiederholt der Redaktion mit. Gleich ein Dutzend Exemplare des auffälligen Vogels wurden am Dienstag erst an der Vardingholter Straße, dann an der Landwehr beobachtet. Sind sie Vorboten des Frühlings? Die Antwort des Borkener Vogel-Kenners Hans-Wilhelm Grömping lautet: „Nein“.

Störche seien zwar nach wie vor Zugvögel. Im Winter gehe es teils tausende Kilometer gen Süden. Störche fliegen westlich über die Straße von Gibraltar oder östlich über den Bosporus Richtung Afrika, um die Wasserfläche des Mittelmeers nicht an einem Stück bewältigen zu müssen. „Das hat man vielleicht noch aus dem Bio-Unterricht behalten“, so Grömping schmunzelnd. Von Zeit zu Zeit gebe es unter den Störchen aber auch viele „Überwinterer“ in heimischen Breiten. Wer am Niederrhein unterwegs ist, sehe sie dort nicht selten in den Wiesen stehen. Was früher als Zwischenlandung auserkoren wurde, sei heute durchaus ein längeres Winterquartier.

Das nächste Brutpaar ist in der Dingdener Heide zu finden. Ob sich auch in und um Borken Störche ansiedeln könnten, sei schwer zu sagen, so Jochen Teroerde, erster Vorsitzender vom Natur- und Vogelschutzverein. Der Pröbstingsee plus die Auen drumherum oder der Becking zwischen Borken und Gemen seien wahrscheinlich zu klein oder „zu wuselig“, so Teroerde.

Der für die nächsten Tage angekündigte Dauerfrost könnte für Störche und weitere Arten noch zum Problem werden. Auf hartgefrorenen Böden lässt sich schwer Beute machen.

Wenn der (Klapper-)Storch als Frühlingsbote nicht taugt, dann vielleicht als Vorbote für Kindersegen? Wer an diese fabelhaften Fähigkeiten von „Meister Adebar“ glaubt, sollte sich Ende dieses Jahres mal die Borkener Geburtenstatistik näher anschauen.

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Borkener Zeitung vom 22. Februar 2018

Veröffentlicht am 26. Februar 2018 in der Kategorie Presse

Vogelschützer sammeln Müll

„Braucht jemand noch ein Fahrrad, oder einen Motor oder ein paar Schirme oder, oder, oder…?“, fragt Jochen Teroerde vom Natur- und Vogelschutzverein. Eine Gruppe der Vereinsmitglieder hat jetzt das Gebiet um den Schniggenteich (zwischen Stadtpark und Schulzentrum) in Borken gereinigt. Die Helfer wunderten sich, dass Zeitgenossen erhebliche Mühe auf sich nehmen, Unrat dort zu entsorgen, obwohl es doch genug Möglichkeiten gebe, seinen Müll ordnungsgemäß und mühelos zu entsorgen. Das Bild zeigt die Helfer mit der Ausbeute einer Stunde Sammelns.

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Borkener Zeitung vom 16. Januar 2018

Veröffentlicht am 22. Januar 2018 in der Kategorie Presse

Baumverluste werden ausgeglichen

Beigeordneter Jürgen Kuhlmann berichtet beim Natur- und Vogelschutzverein über „Baum-Management“

(mhs). Zwei große Themen hatte der Natur- und Vogelschutzverein Kreis Borken bei seiner Versammlung im Hotel Demming auf der Agenda: die Aufgabe des geplanten Gewerbeparks an der A31 und das „Baum-Mangement“ der Stadt Borken.

Vereinsmitglied Martin Hellenkamp gab zu Beginn einige Statements zum Thema Gewerbepark ab. Letztlich seien die Aktivitäten der bereits im Jahre 2008 gegründeten Bürgerinitiative unter reger Beteiligung des Natur- und Vogelschutzbundes ursächlich dafür, dass die Baupläne von drei Gemeinden seit Dezember des vergangenen Jahres nun endgültig vom Tisch seien und die Natur am geplanten Standort verschont bleibe.

Als externe Referenten zum Thema „Baum-Management der Stadt Borken“ waren Jürgen Kuhlmann, Technischer Beigeordneter, sowie der Fachabteilungsleiter Grün der Stadt Borken, Michael Gesing, eingeladen. Kuhlmann stellte zu Beginn seines Vortrages die sozialen Komponenten heraus, die die Bereitstellung von Grünflächen als soziale Treffpunkte und niedrigschwellige Begegnungsstätten gleichermaßen hätten. In diesem Kontext sei es im Rahmen der Stadtentwicklung für alle Beteiligten der öffentlichen Hand immer wieder wichtig, vernetzte und leicht zugängliche Räume für die Bürger der Kreisstadt zu schaffen.

Wo Eingriffe erfolgen, müsse auch ausgeglichen werden, das sei Selbstverständnis und gesetzliche Verpflichtung zugleich, betonten beide Referenten. Insbesondere vor der Erkenntnis des unstreitigen Insektenrückgangs sehe man sich in der Pflicht, die Region klimatechnisch und ökologisch in der Balance zu halten. Die Stadt Borken sei jedoch nicht nur verantwortlich für den Erhalt von etwa 300 Kilometern Wallhecken und die Bewirtschaftung vieler Hektar Grünflächen, sondern betreibe mittlerweile ein digitales Baumkataster, in dem der gesamte Baumbestand auf städtischem Gebiet katalogisiert und fortlaufend aktualisiert wird. Transparenz der städtischen Maßnahmen stehe auf der Verwaltungs-Agenda an oberster Stelle, wenngleich man sich bewusst sei, nicht immer alle Bürger zu jeder Zeit zu erreichen.

Unstreitig sei, dass die Interessen des Natur- und Vogelschutzvereins einen hohen Stellenwert einnähmen und dass Verwaltung und Politik sich bei der Rodung alter Baumbestände, wie in Kürze an der Mühlenstraße geplant, Entscheidungen nicht leicht mache, betonte der Beigeordnete Jürgen Kuhlmann.

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Programm für 2018

Veröffentlicht am 13. Dezember 2017 in der Kategorie Aktuelles

Das Programm des Natur- und Vogelschutzvereins Kreis Borken e.V. für das Jahr 2018 kann ab sofort unter der Seite Veranstaltungen eingesehen und heruntergeladen werden.

Borkener Zeitung vom 8. September 2017

Veröffentlicht am 12. September 2017 in der Kategorie Presse

Helfer gesucht, um Tiere zu versorgen

Natur- und Vogelschutzverein braucht Unterstützung im Vogelpark

BORKEN (jab). Die Wellensittiche, Gänse und Tauben in den Gehegen und Volieren im Borkener Stadtpark wollen versorgt werden. Zurzeit kümmern sich Friedhelm Triphaus, Jochen Teroerde und insbesondere Rüdiger Borke um die Tiere. Bisher übernimmt Borke die meiste Arbeit im Vogelpark. „Rüdiger wohnt quasi hier“, sagt Jochen Teroerde. Aus gesundheitlichen Gründen muss er seine ehrenamtliche Arbeit im Vogelpark nun aber hinten anstellen. Deshalb suchen Triphaus und Teroerde dringend helfende Hände.

Interessiert, naturverbunden, tierlieb und vor allem zuverlässig sollten die Menschen sein, wenn sie sich ehrenamtlich im Vogelpark engagieren möchten, da sind sich die beiden einig. Das Alter spiele keine Rolle. Und Arbeit gebe es immer. Egal, ob es das Füttern ist, Gartenarbeiten, Gehege und Volieren sauber machen, Tierarztbesuche organisieren oder einfach nur mal nach dem Rechten schauen.

Im Idealfall sollte der künftige Helfer zweimal täglich zum Füttern vorbeischauen, das sei aber kein Muss, sagt Triphaus. „Auch Menschen mit weniger Zeit können wir gut gebrauchen. Es reicht schon, wenn man einmal in der Woche zum Helfen vorbeikommen kann.“ Samstags stehe die Grundreinigung auf dem Programm, dabei sei jeder Helfer gerne gesehen.

Künftig werde ein Dienstplan erstellt, um die Arbeitseinsätze besser zu organisieren, erklärt Tripphaus. Bislang war das nicht nötig, weil Borke größtenteils alles allein gemacht habe. Die beiden hoffen, dass er zügig gesund werde und bald wieder im Einsatz sei. Bis dahin bräuchten sie dringend Unterstützung. Wer Interesse hat, kann sich bei Jochen Teroerde (Tel. 2859) oder Friedhelm Triphaus (4764) melden oder über die Homepage www.nuv-borken.de Kontakt aufnehmen.

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Fledermausexkursion fällt aus

Veröffentlicht am 07. September 2017 in der Kategorie Aktuelles

Wegen der zu erwartenden Niederschläge hat sich der Natur- und Vogelschutzverein Kreis Borken e.V. dazu entschlossen die Fledermausexkursion, die am Freitagabend in Gemen stattfinden sollte, abzusagen. Möglicherweise wird kurzfristig ein Ersatztermin angeboten – das erfahren Sie dann hier.

Borkener Zeitung vom 22. August 2017

Veröffentlicht am 25. August 2017 in der Kategorie Presse

Umweltschutz im Wandel der Zeit

Natur- und Vogelschutzverein übergab dem Stadtarchiv fünf Chronik-Bände

(pd). Vom einstigen „Kanarienzucht- und Vogelschutzverein“ hin zu einem Bewahrer und Mahner in vielen Fragen des Umweltschutzes – diese spannende Entwicklung dokumentieren fünf Chronik-Bände, die der Natur- und Vogelschutzverein Kreis Borken dem Borkener Stadtarchiv als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Sie dokumentieren die Vereinsgeschichte von 1931 bis 2002 mit einer Unterbrechung von 1936 bis Anfang 1956, da der Verein in der Zeit des Nationalsozialismus in den Reichsbund Deutscher Kanarienzüchter eingegliedert und erst mit Verzögerung neu gegründet wurde, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

„Wir sind sehr stolz, diese Chroniken heute noch zu besitzen“, sagte Jochen Teroerde, seit Februar 2011 Vorsitzender des rund 450 Mitglieder zählenden Vereins. Bereits zum 40. Vereinsjubiläum 1971 erstellte der ehemalige Konrektor Erich Vielhauer die ersten Seiten der Chroniken, ab den 1980er Jahren führte Heinz Petersohn diese fort. Sie liefern ein vielfältiges Bild des Vereinslebens mit Tätigkeits- und Versammlungsberichten sowie Artikeln aus der Lokalpresse und aus Fachmagazinen. Aufschlussreich sind auch die zahlreichen Fotos, die wichtige Aktivitäten des Vereins illustrieren – von der Teilnahme an der Aktion „Saubere Landschaft“ über regelmäßige Arbeitseinsätze an der Nordsee bis hin zur vereinsinternen Karnevalsfeier.

Nach Vorgesprächen mit Stadtarchivleiter Dr. Fasse, der die Chroniken als stadtgeschichtlich bedeutsame Quellen einstufte, erfolgte kürzlich die Übergabe der fünf Chronik-Bände. „Bisher verwahren wir nur wenige Dokumente über Vereinsaktivitäten im Stadtgebiet“, berichtete dabei Diplom-Archivar Thomas Hacker. Doch das Stadtarchiv sieht sich nicht nur als „Gedächtnis“ der Stadtverwaltung, sondern sucht das städtische Leben insgesamt zu dokumentieren. Und dass der Natur- und Vogelschutzverein in den vergangenen Jahrzehnten über Borken hinaus für einen nachhaltigen Umweltschutz eingetreten ist, macht diesen neuen Bestand sehr interessant.

Der Verein selbst sieht seine Chroniken im Stadtarchiv gut verwahrt. Wie alle anderen im Diebesturm verwahrten Bestände zur Geschichte der Stadt sowie der ehemaligen Ämter Gemen-Weseke sowie Marbeck-Raesfeld können sie jederzeit während der Öffnungszeiten (montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr) im Diebesturm eingesehen werden.

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Borkener Zeitung vom 21. August 2017

Veröffentlicht am 24. August 2017 in der Kategorie Presse

Uhu unternimmt „Hausbesuch“

Familie Nachbarschulte flog seltene Eule zu

Von Peter Berger

Seltenen Besuch hat Josef Nachbarschulte seit ein paar Tagen bei sich auf dem Hof. Aus heiterem Himmel flog der ungewöhnliche Gast abends ein, machte zunächst keinen Piep, war aber erstaunlich zutraulich. Nach Ausflügen in die Umgebung kehrte er zielsicher zu den Nachbarschultes zurück. Die Rede ist von einem Uhu.

„Ich züchte schon seit 60 Jahren Vögel, aber ein Uhu ist mir noch nicht untergekommen“, staunte der Landwirt (72) beim ersten Anblick des majestätischen Tieres nicht schlecht. Der Uhu steuerte wohl nicht von ungefähr immer wieder seinen Hof an. Hinter dem Kuhstall stehen viele Volieren, in denen Nachbarschulte nicht weniger als 16 FasanenArten und anderes Ziergeflügel hält. Die könnten eine potenzielle, aber durch die Gitter unerreichbare Beute für die große Eule sein.

Bis auf wenige Meter kann man sich dem etwa 60 Zentimeter großem Vogel nähern, bevor er seine Schwingen ausbreitet, lautlos durch die Luft gleitet und in sicherer Entfernung auf der Wiese wieder landet. Woher der Uhu kommt, weiß Nachbarschulte nicht. Um eine Verwechslung mit anderen Arten auszuschließen, ließ er sich seine Entdeckung vom Heidener Landschaftswart Gerhard Weber bestätigen: „Ich war völlig überrascht“, so Weber, der ehrenamtlich Wald, Feld und Flur im Blick behält. Weil dieser Eule die Scheu fehle, könnte es sich vielleicht um ein an Menschen gewöhntes Exemplar handeln, das aus einem Tier- oder Vogelpark entwichen sei. Aber das sei pure Spekulation. Wahrscheinlicher ist, dass der Uhu tatsächlich einer Brut im Umland entstammen könnte.

Galt der Vogel, zu dessen Beute Mäuse, Ratten und Kaninchen zählt, in den 1970er Jahren als ausgestorben, so gehen Experten inzwischen von 250 bis 300 Paaren in NRW aus. Auch in den Wäldern der Hohen Mark ist der stattliche Vogel bereits nachgewiesen worden. Auf Betreiben der Biologischen Station Kreis Recklinghausen wurden bereits spezielle Nisthilfen angebracht.

Auch im Borkener Stadtgebiet haben Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins bereits ein Brutpaar beobachten können. „Der Uhu ist wie andere Großvögel auch wieder häufiger anzutreffen“, weiß zweiter Vorsitzender Hans-Wilhelm Grömping zu berichten. Einerseits scheinen sich jahrzehntelange Naturschutzbemühungen auszuzahlen, andererseits sei der Uhu, ursprünglich ein Felsenbewohner, recht anpassungsfähig und finde inzwischen selbst in Ballungsräumen hier und da sein Auskommen, so Grömping.

Bis auf weiteres können sich Josef Nachbarschulte und seine Tochter Birgit noch an dem seltenen Anblick erfreuen. Die Enkelkinder Pia und Thea verlieren unterdessen die Scheu vor dem stattlichen Tier mit dem durchdringenden Blick. Irgendwann aber wird sich „Hans“, wie Nachbarschulte „seinen“ Uhu genannt hat, wohl auf Nimmerwiedersehen auf- und davonmachen.

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